Warenkunde Kürbis

Kürbisse zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Weltweit gibt es 5 kultivierte Kürbisarten. Ayote-Kürbis, Feigenblatt-Kürbis, Riesen-Kürbis, Moschus-Kürbis und Garten-Kürbis werden in über 800 Sorten unterteilt, wovon etwa 200 auf dem deutschen Markt erhältlich sind. Ursprünglich stammen die Gewächse aus Südamerika. Saatgut von Kürbissen wurde im Zuge der Entdeckung Amerikas nach Europa gebracht und an Königshöfen und in Klostergärten angebaut.

Heute werden Kürbisse in allen Teilen der Welt gezüchtet. Viele Sorten wachsen auch in Deutschland ausgesprochen gut. Übrigens: Kürbisse sind die größten Beeren der Welt. Denn botanisch gesehen gelten sie als Beerenfrüchte, genauer als Panzerbeeren. Kürbisse sind sehr frostempfindlich. Sie werden deshalb erst nach dem letzten Frost im Frühjahr ausgesät. Geerntet werden sie je nach Sorte ca. 1,5-5 Monate später, möglichst noch vor dem ersten Frost im Herbst. 2014 wurde in Ludwigsburg bei der Europameisterschaft im Kürbiswiegen mit einem Gewicht von 1054 Kilo der größte Kürbis der Welt ausgestellt.

Man unterscheidet zuerst einmal zwischen Speise- und Zierkürbissen. Zierkürbisse sollten wegen ihres Gehalts an Cucurbitacin nicht verzehrt werden. Diese Substanz ist bitter und kann zu Magenverstimmung, Übelkeit und Erbrechen führen.

 

Speisekürbisse dagegen schmecken süßlich-nussig und sind im Herbst beliebte Zutat vieler Gerichte. Abgesehen von der Zucchini, die zu den Sommerkürbissen zählt, sind bei uns eher die sogenannten Winterkürbisse bekannt. Sie weisen einen stärkeren Eigengeschmack auf als die Sommersorten. Zu ihnen gehört der Riesenkürbis (30-50 cm Durchmesser). Sein Fruchtfleisch eignet sich besonders für Suppen. Er ist auch als „Halloween-Kürbis“ bekannt, denn Riesenkürbisse sind ideal zum Schnitzen der Halloween-Masken. Mit zu den beliebtesten Speisekürbissen zählt der „Uchiki Kuri“, eine japanische Züchtung, die im Handel meist unter ihrem Überbegriff „Hokkaido“ verkauft wird. Der tief orangefarbene Kürbis hat eine rundlich-zwiebelartige Form und wiegt zwischen 1-2,5 kg. In der Küche ist dieser Speisekürbis extrem vielseitig. Das feste Fruchtfleisch mit seinem nussig-kastanienartigen Geschmack eignet sich zum Füllen, zum Braten und zum Überbacken. Er zählt zu den besonders karotinhaltigen Sorten und kann auch zum Frittieren, für Pies, Suppen, Pürees, Süßspeisen oder auch als Rohkost verwendet werden.

Auch die birnenförmigen, meist beigefarbenen Butternuts (Butternüsse) gelten als erstklassige Speisekürbisse. Sie haben mit über 90 % einen enorm hohen Fruchtfleischanteil, wenig Kerne und ein sehr cremiges Fruchtfleisch ähnlich einer Avocado. Ihr Gewicht liegt zwischen 1-3 kg. In der Küche sind sie, wie auch der Hokkaido, universell einsetzbar. Butternüsse zählen zur Gruppe der sogenannten Moschuskürbisse. Ihren Namen hat diese Gruppe ihrem feinen, moschusartigen Duft zu verdanken.

Zu den Moschuskürbissen gehört auch der Muskatkürbis, der wegen seines zarten Fleisches und seines ausgezeichneten Aromas in Europa sehr beliebt ist. Auch hier sind der Zubereitung kaum Grenzen gesetzt.

Da sich die einzelnen Sorten in ihren Nährwerten stark unterscheiden, ist es nicht möglich, allgemeingültige Nährwertangaben über Kürbisse zu treffen. Eines aber steht fest: Kürbisse sind sehr gesund. Ähnlich wie Gurken eignen sie sich bestens zum Entschlacken, da sie sehr kalorien- und natriumarm sind und dabei jede Menge Kalium enthalten. Daneben besitzen sie reichlich Vitamin E und B-Vitamine sowie viele pflanzliche Ballaststoffe.

Winterkürbisse enthalten zudem große Mengen an Karotin, der Vitamin-A-Vorstufe. Manche Sorten sollen sogar mehr als zehnmal so viel wie Karotten besitzen.

Wer Winterkürbisse länger einlagern möchte, sollte folgendes beachten: Gleich nach der Ernte für 2-3 Wochen bei Raumtemperatur nachreifen lassen. Die Schale sollte dann so hart sein, dass man sie mit dem Fingernagel nicht mehr verletzen kann. Anschließend kühl (10° C) und trocken lagern. So halten viele Kürbissorten bis zu 3 Monaten.

Quelle: Wirths PR,